Es gab mal Zeiten, da musste ich mir das Rüstzeug für meine
späteren Erfolge erarbeiten. Darum nichts wie auf den Schiessplatz, Bogen raus, und dann
geschossen, was das Zeug hielt.
Hier einige der wenigen Bilder von mir selbst.
Ich hoffe, ich bekomme Fanpost und keine kritischen
Kommentare auf meinen "eigenen" Schießstil.
Günter
Hier meine Art instinktiv zu
schiessen:
Nachdem ich dafür gesorgt habe, dass ich einen guten Stand eingenommen
habe, wird der Pfeil eingenockt. Darauf achten, dass der auch schön auf der Pfeilauflage
liegt. Die Leitfeder ist aussen.
Dann greife ich, mit den 3 Fingern unter dem Pfeil, die Sehne mit dem ersten Fingerglied
an.
Die Bogenhand liegt satt im Griffstück. Die Hand ist aber weich, als hielte ich einen
Schmetterling in meiner Hand.
Wenn alles mit der Bogenvorbereitung fertig ist, atme ich schön gleichmässig ein und aus
und mein Blick wandert zum Ziel.
Dieses Ziel lasse ich nun keinen Blinzler mehr aus meinen Augen und ich fokussiere mich
direkt in den Zielpunkt hinein.
Wenn ausserhalb des Zielpunktes alles andere zu verschwimmen scheint, setze ich zum Auszug
an.
Das Ziel nicht
mehr aus den Augen verlieren: FOCUS
Auszug bis zum Ankerpunkt!
Günter beim Auszug
Ganz wichtig ist es, dass man seinen Ankerpunkt findet.
Nur wenn dieser immer an der gleichen Stelle gemessen wird, kann der Bogen immer mit der
gleichen Kraft werfen.
Ein entscheidender Punkt, auf den man später intuitiv immer
wieder kommt.
Dies läuft irgendwann im Unterbewusstsein ab. Ich habe das ca. 1000 mal bewusst trainiert.
Heute denke ich über einen ANkerpunkt nicht mehr nach. Wenn mein Mittelfinger den
Mundwinkel berührt, bin ich bereits fertig zum Lösen des Pfeils
Jeder Bogenschütze muss
LOSLASSEN können!
Nachdem ich im Vollauszug immer noch mein Ziel im Auge habe, achte
ich darauf, ob mein Ankerpunkt erreicht ist. Ist dies der Fall wird die Sehnenhand
schlagartig weich und die Finger der Zughand lösen sich ganz einfach und die Zughand
gleitet für 3-4 Zentimeter über die Backe zum Ohr. Immer so, als würde ich mich für diesen
Schuss belohnen.
Dabei halte ich aber immer noch die Körperspannung aufrecht.
Das ist sehr wichtig: Der körper soll sich mit diesem "Nachhalten" später an diesen Schuss
und die vielen tausend Schüsse vorher "erinnern".
Denn nur was immer wieder geübt wird, geht ins Unterbewusstsein und an jeden Muskel und
jeder Faser im Körper ein und wird gespeichert. Dies hilft sehr, wenn man am Ende des
Turniers immer weniger Kraft zur Verfügung hat. Dann schiesst man aus dem Gedächnis
weiter.
Lösen und
Nachhalten ist einfach, aber nicht leicht!
Gruppenbildung mit Blankschaft-Pfeiltest!
Gruppen zu schiessen...
...ist das erste Ziel, dann richte ich mich auf das eigentliche Ziel
aus!
Immer wieder sehe ich Schützen, für die steht von Anfang an,
"das Ziel treffen" auf dem Plan.
Wer dies zu seinem Primärziel macht, hat mit einem Visier am Bogen am schnellsten
Erfolg.
Blank, bzw. Instinktivschützen brauchen zuerst saubere Pfeil-Gruppen, das Terffen des
eigentlichen Zieles folgt dann unausweichlich!!! WIRKLICH!
"Jeder Bogenschütze kann Spass
haben und trotzdem sein Ziel treffen."
Lange Zeit habe ich alles mögliche ausprobiert, umgestellt, trainiert,
verworfen, Rat gesucht, Rat gefunden, Sprüche gehört und Halbweisheiten vernommen, aber
erst seit ich "meinen Stil" gefunden und mir diesen auch gelassen habe, ging es mit meinen
Ergebnissen voran.
In meiner Region kann ich mich so oft unter die ersten 10 schiessen, manchmal bin unter den
ersten 5 zu finden und einige Male auch schon auf dem Treppchen.
All das ist schön, aber am schönsten ist es, mit Freunden einen schönen Tag auf einem
tollen Turnier verbracht zu haben. Vielleicht war ja in dieser Gruppe wieder ein Freund
für's Bogenschützenleben dabei.
Und wenn nicht, dann für's Leben und für den Schießstil gelernt.
Also: Alle ins Blatt, alle ins Gold oder alle
5er!